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USA wütend auf Türkei: Wenn ihr Knotenpunkt für russisches Gas macht, werdet ihr große Probleme haben!

USA setzen Türkei wegen Russland weiter unter Druck

Laut einem Bericht der US-Nachrichtenseite „Bloomberg“ sind die Vereinigten Staaten weiterhin verärgert über das zurückhaltende Verhalten der Türkei gegenüber Russland. Nun reiste eine hochkarätige US-Delegation in die Türkei – um Druck auf Ankara auszuüben?

US-amerikanische Beamte sollen diese Woche nach Ankara geflogen sein, um türkische Politiker und Wirtschaftsführer zur Übernahme der westlichen Sanktionen gegen Russland zu drängen, berichtet die US-amerikanische Nachrichtenseite Bloomberg unter Bezugnahme auf namentlich nicht genannte Quellen.

Bis jetzt nimmt die Türkei in dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine eine neutrale Position ein. Zwar verurteilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan das Vorgehen Russlands, doch gleichzeitig bemüht sich Ankara als Vermittler zwischen Kiew und Moskau.

Nun soll unter der Leitung der stellvertretenden Sekretärin des US-Finanzministeriums für Terrorismusfinanzierung und Finanzkriminalität, Elizabeth Rosenberg, eine US-Delegation Anfang der Woche mit dem türkischen Zentralbankgouverneur und Wirtschaftsgruppen in Ankara und Istanbul zusammengetroffen sein, heißt es in dem Bericht. Bloomberg zufolge traf sich Rosenberg am Mittwoch mit Vertretern des türkischen Finanzministeriums zu privaten Gesprächen.

„Negative Maßnahmen“ gegen türkische Wirtschaft?

Rosenberg war früher Senior Fellow am Center for a New American Security, einem Thinktank, der größtenteils von der Waffenindustrie finanziert wird. Während ihrer Tätigkeit im Finanzministerium unter der Obama-Regierung entwarf sie Sanktionen gegen Iran, Libyen und Syrien.

Das Finanzministerium äußerte sich nicht zum Inhalt von Rosenbergs Gesprächen, ebenso wenig wie die Quellen von Bloomberg. Allerdings hatten US-Politiker zuvor ihren Unmut über die Weigerung Erdoğans geäußert, Moskau wegen seiner Militäroperation in der Ukraine zu sanktionieren.

Inmitten von Berichten, dass die USA und die EU „negative Maßnahmen“ gegen die türkische Wirtschaft in Erwägung zögen, versicherte der stellvertretende türkische Finanzminister Yunus Elitaş den USA im August, dass sein Land „die Verletzung von Sanktionen durch irgendeine Institution oder Person nicht zulassen“ werde. Nach einer Warnung des Office of Foreign Assets Control des US-Finanzministeriums im vergangenen Monat gaben alle fünf türkischen Banken, die mit den russischen Mir-Zahlungskarten arbeiten, das System auf.

Erdoğan hat jedoch die Beziehungen seines Landes zu Russland indes weiter ausgebaut. Der türkische Staatschef hat sich in den letzten vier Monaten viermal mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin getroffen. Zuletzt stimmte er nach einem Treffen in Kasachstan in der vergangenen Woche Putins Vorschlag zu, in der Türkei ein internationales Erdgastransitzentrum einzurichten.

Russisches Gas für die EU? Erdogan will Knotenpunkt bauen

Die Türkei macht Tempo beim Aufbau eines Knotenpunktes zur Verteilung von russischen Gas-Lieferungen. Moskau will darüber Gas in die EU leiten, das eigentlich durch Nord Stream 1 und 2 fließen sollte. In Europa reagiert man mit Unverständnis.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Bau neuer Gasinfrastruktur in der Türkei für die Weiterverteilung russischer Lieferungen angeordnet. Er und Russlands Präsident Wladimir Putin hätten das türkische Energieministerium und die zuständige Stelle in Russland aufgefordert, gemeinsam daran zu arbeiten, sagte Erdogan laut türkischen Medienberichten auf dem Rückflug vom kasachischen Astana zu Journalisten. Den Vorschlag zu dem Knotenpunkt hatte Putin ins Spiel gebracht.

Putin: Türkische Pipeline „sicherste Route“

In Kasachstan hatte Erdogan am Donnerstag Putin getroffen. Die beiden Präsidenten vereinbarten bei dieser Gelegenheit den Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ihrer Länder. Putin schlug konkret die Einrichtung eines Gas-Drehkreuzes in der Türkei zum Transport von Erdgas in weitere Länder vor.

Der russische Präsident lobte die Pipeline Turkstream, die durch das Schwarze Meer in die Türkei und nach Südeuropa führt, als „sicherste Route“ für russisches Gas. Mit Blick auf die Sabotage an den Pipelines Nord Stream 1 und 2 sagte er, auch die Leitung Turkstream habe gesprengt werden sollen, aber dies sei nicht geschehen. Turkstream funktioniere weiter zuverlässig.

Daher sei die Türkei eine logische Wahl für den Aufbau eines Verteilerpunkts und einer Gasbörse. „Heute sind die Preise himmelhoch und wir könnten sie dort ruhig regulieren auf ein normales Marktniveau ohne irgendwelche politische Einfärbung“, sagte Putin.

Gaszentrum könnte nahe Griechenland und Bulgarien entstehen

Erdogan stimmte dem Vorschlag Putins offenbar zu: Die Bauarbeiten sollen möglichst bald anlaufen, sagte er den Berichten zufolge. „Es wird bei diesem Thema keinen Verzug geben.“ Das Gaszentrum könnte demnach in Thrakien in der Grenzregion zu Griechenland und Bulgarien entstehen. Der türkische Präsident kündigte eine gemeinsame Studie der zuständigen türkischen und russischen Behörden an. „Wo auch immer der geeignetste Ort ist, werden wir hoffentlich das Verteilungszentrum einrichten.“

Europa reagiert mit Unverständnis

In der EU trifft das Vorhaben auf Unverständnis. Ein derartiges Projekt ergebe „keinen Sinn“, da Europa ohnehin seine Abhängigkeit von russischem Gas verringern wolle, erklärte etwa das französische Präsidialamt.

Putin hatte bereits vor einigen Tagen die Türkei als möglichen Knotenpunkt für Gaslieferungen nach Europa ins Spiel gebracht. Die eigentlich für die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 vorgesehenen Gasmengen könnten auch über die Schwarzmeer-Region in die Türkei geleitet werden, schlug der Präsident in Moskau vor. Beide Pipelines waren kürzlich von Sabotage betroffen, die Behörden fanden mehrere Lecks in den Unterwasser-Leitungen.

Ansonsten werde Russland sein Gas aber in jedem Fall auf dem Weltmarkt los, versicherte Putin. Dazu baue Russland schon jetzt seine Infrastruktur aus. Der 70-Jährige erinnerte in dem Zusammenhang an den Bau der Pipeline „Kraft Sibiriens 2“ nach China sowie einer Gasleitung in die Mongolei.

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